Ist es nicht bemerkenswert, dass wir – körperlich betrachtet – in einem lebendigen Beweis intelligenten Designs auf die Welt kommen, bewusstseinsmässig aber im bereits erwähnten Zustand des Nichtwissens oder der Vergessenheit geboren werden? Wie passt dies zusammen? Was mag der Grund dafür sein?
Und können wir diesen Schleier des Nichtwissens nur dann zuverlässig lichten, wenn es eine Realität gibt, welche sich objektiv beweisen lässt? Es also eine Wahrheit gibt, welche für alle die gleiche ist?
Letztlich ist alles eine Wahrnehmung, welche wir innerhalb dessen wahrnehmen, was wir Bewusstsein nennen. Die renommierteste Firma kann mit den perfektesten Materialien das beste Elektronenmikroskop überhaupt herstellen, damit die Wissenschaft möglichst präzise eine vermeintlich objektive Realität erforschen kann. Trotzdem guckt letztlich immer noch der Wissenschaftler mit seinen Augen durch das Mikroskop, die das Gesehene in elektrische Signale übersetzen und letztlich mittels Gehirn zu einer Wahrnehmung innerhalb dessen Bewusstsein werden lassen.
Laut der Forschung, filtert unser Gehirn, beschönigt oder dichtet sogar nicht vorhandenes dazu, um unserem Bewusstsein nicht etwa in erster Linie zu präsentieren was tatsächlich da ist, sondern was am meisten Sinn macht, da zu sein. Damit offenbart sich das Dilemma, dass selbst wenn unser Bewusstsein in der Lage wäre, objektiv wahrzunehmen, es keine Möglichkeit gäbe, dies objektiv festzustellen!
Aber vielleicht ist es gar nicht entscheidend, ob es eine allgemeingültige Wahrheit oder Realität gibt und inwiefern wir diese objektiv oder nur subjektiv wahrnehmen können. Womöglich zählt vielmehr die Wirklichkeit, also dass was wirkt…
Der Placebo Effekt stellt uns vor die bemerkenswerte Erkenntnis, dass eine Lüge durch Geglaubtwerden Wirkung entfalten kann, welche Realität erzeugt. Daraus folgt, dass scheinbar weniger wichtig ist, was real oder wahr wäre, sondern was für real oder wahr gehalten wird, sprich woran geglaubt wird!
Wenn unsere Weltanschauung z.B. den Glauben beinhaltet, dass wir alle vom gleichen Ursprung stammen und durch diesen bestehen, somit alles letztlich immer EINS ist, macht dass vorsätzliche zufügen von Schaden gegenüber jemandem oder etwas wenig Sinn. Denn wir würden uns irgendwo immer selbst schaden. Fehlt hingegen unserer Weltanschauung dieser Glaube, lassen sich die Unterschiedlichkeiten einfacher als Mittel zur gegenseitiger Aufhetzung ausnützen und damit kriegerisches Verhalten provozieren.
Das Faszinierende ist, unabhängig davon ob dieser Glaube einer objektiven Realität entspräche oder nicht, es ändert nichts daran, dass er ein Verhalten inspirieren kann, welches ein friedlicheres Miteinander bewirkt!
Somit kann argumentiert werden, dass der Glaube die Wahrheit verwirkt. Womit die Frage vielleicht weniger lauten sollte „was ist die Wahrheit?“, sondern eher „was wollen wir bewirken?“…
Aufgrund des hier dargelegten, kann dass Symbiosynergium gar nichts anderes sein, als eine Glaubensgemeinschaft. Eine Glaubensgemeinschaft allerdings, welche ihre Weltanschauungen nicht auf blinden Glauben gründet, sondern diese durch hinterfragen und unter Nutzung der kollektiven Intelligenz gewinnt, um sie dann durch Anwendung in ihrer WIRKlichkeit zu prüfen.